ELOY

Echoes From The Past

Aufgrund der Cover und des an Roger Deans YES-Bubble-Logo erinnernden Bandschriftzugs, der ab „Power And The Passion“ von 1975 alle weitere Platten zierte, hielt ich ELOY lange für eine dieser verstrahlten, esoterisch angehauchten Hippie-Dudelrock-Formationen, die den eher uninteressanten Teil der deutschen Krautrock-Ära repräsentierten. Die 1969 von Frank Bornemann in Hannover noch als Schulband gegründeten ELOY (Namensgeber war das Volk der Eloi aus H.G. Wells’ Roman „Die Zeitmaschine“) haben seitdem eine ziemlich erfolgreiche Karriere hingelegt (auch international), während viele andere Gruppierungen dieser Zeit Eintagsfliegen blieben. Auch in Metal-Kreisen erfreuen sich ELOY großer Beliebtheit, deren kunstvoller Progrock in der Anfangszeit auch mal ziemlich hardrockig daherkommen konnte, wie auf „Floating“ von 1974. Ihre besten Alben waren aber 1975 und 1976 „Dawn“ und „Ocean“, bei denen ELOY in atmosphärischer Hinsicht eine perfekte Mischung aus HAWKWIND und PINK FLOYD gelang. Trotz gewisser Pausen (zwischen 1998 und 2009 erschien gar kein neues Album) hat Bornemann die Band bis heute am Leben gehalten und vor allem weiterhin gute Musik produziert. Aktuell erschien „Echoes From The Past“, der dritte Teil von Bornemanns Jeanne d’Arc-Trilogie nach den beiden „The Vision, The Sword And The Pyre“-Alben von 2017 und 2019. War „Part I“ noch etwas durchwachsen, sind „Part II“ und „Echoes From The Past“ exzellente und einfallsreiche Vertreter von zeitgenössischem Progrock, die in keinem Moment angestaubt oder peinlich klingen, und zum Besten gehören, was Bornemann unter dem Namen ELOY seit „Dawn“ und „Ocean“ produziert hat.