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EARTHBON

Church Of Bong

Nur unter vierzig Minuten! Der ironische Reviewschreibende in mir möchte von einem Skandal sprechen, denn das ist die Spielzeit, die EARTHBONG für die zwei Songs ihres neuen Albums veranschlagt haben. Die Musikrichtung liegt auf der Hand: die drei Kieler machen Doom. Und das seit 2018 und mittlerweile auf zwei Alben und einer EP. „Schnell“ (noch so ein Scherz) wird dabei klar, warum EARTHBONG mittlerweile mit den ganz Großen des Genres wie BONGZILLA Konzerte spielten: die Songs sind einfach sehr gut. Startet „Bong aeterna“ noch fast klassisch-doomig, lässt der Song in der Mitte Luft und Raum für einen verspielten Schlagzeug- und Basspart, um sich im Anschluss noch mal dramatisch zu erheben, nur damit die ewige Bong sich zum Finale schleppt. Der spartanisch eingesetzte Gesang von Bassist Mersel Nuhiji changiert dabei zwischen traditionellen Growls und Screams, die auch einer Black-Metal-Band zur Ehre gereichen würden. Mit gewaltigen, grobschlächtigen Feedbacks startet die B-Seite. Auch „Dies bongrae“ mündet nach wuchtigen Initialriffs in einem Zwischenpart, der aber deutlich psychedelischer ist, als auf der A-Seite und mit seiner steten Steigerung an Post-Rockiges wie MOGWAI gemahnt. Auch hier enden EARTHBONG mit einem obligatorischen Kopfnicker-Riff und zeigen, dass 20-Minuten-Epen gefühlt auch kurzweilig wie 3-Minuten-Songs sein können. Schönes Album!