„Fight“ dürfte wohl mit das häufigste Wort in den Texten von EARN YOUR SCARS sein, gefolgt von ähnlich kampflustigen Begriffen und dem obligatorischen „fuck“. Daraus ergeben sich Texte mit den üblichen Durchhalteparolen und zahlreichen Statements zum Hardcore und seiner Szene.
Allerdings muss man sich fragen: Wenn jemand laufend oberflächliche Statements zum Thema Hardcore postuliert, aber nie klar benennt, was genau er/sie darin sieht oder damit meint, wie soll man wissen, ob da überhaupt noch was dahintersteckt? Das ist schon fast wie bei Politikern.
Die Aussagen erscheinen hier völlig entleert. Ich will der Band nicht vorwerfen, dass das bei ihr wirklich so ist. Es ist aber ein Phänomen, dass sie sich mit vielen anderen aktuellen Bands teilt.
Mehr Mut, vielleicht auch mal anzuecken mit seinen Ansichten, aber dafür wenigstens eine klare Aussage zu haben, wäre wünschenswert. So ist bei den Texten auf jeden Fall nix zu holen, und das, obwohl man hier noch mit zwei Sängern agiert.
Inzwischen ist die Band wieder auf vier Mitglieder geschrumpft. Sieht man vom Text ab, bekommt man hier eigentlich ein paar echt solide und gute Hardcore-Songs. Ich will aber nicht davon absehen, auch wenn mir die Songs und der schnarrende Bass, der in den Breaks noch so aggressiv nachhängt, gut gefallen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und David Micken