Hamburg 1980. Anja Huwe (voc), Manuela Rickers (gt), Fiona Sangster (key), Rita Simonsen (bs) und Caro May (dr) gründen XMAL DEUTSCHLAND. 1981 erscheint ihre erste Single „Schwarze Welt“ auf Alfred Hilsbergs legendärem ZickZack-Label, mit „Großstadtindianer“ auf der B-Seite. 1982 kommt ebenfalls auf ZickZack die 12“ „Incubus Succubus“, der Titelsong ist bis heute ein unsterblicher Klassiker des Gothic-Genres, das damals aber noch nicht so hieß. Nach einer UK-Tour mit den COCTEAU TWINS wird die Band von 4AD Records unter Vertrag genommen, veröffentlicht dort die beiden Alben „Fetisch“ (1983) und „Tocsin“ (1984), die sie weltweit bekannt machen. Mit „Viva“ (1987) und „Devils“ (1989) erscheinen in veränderter Besetzung zwei weitere Alben, bevor die Band sich 1990 auflöst. Sängerin Anja Huwe widmet sichin der Folge der darstellenden Kunst, wird Anfang der 1990er Redakteurin beim Musiksender Viva und zieht sich aus dem Musikmachen mit Band raus. Fast forward um dreißig Jahre: Mit der Berliner Musiklegende und Produzentin Mona Mur beginnt Anja Huwe, die nach Stationen in New York und London wieder in Hamburg lebt, die Arbeit an ihrem Soloalbum „Codes“, das im März 2024 auf dem New Yorker Label Label Sacred Bones erschienen ist. Parallel ist dort nun auch die XMAL DEUTSCHLAND-Zusammenstellung „Early Singles (1981-82)“ veröffentlicht worden und befriedigt damit die Grundbedürfnisse nach der Musik einer Kultband, die in Post-Punk-affinen Kreisen über die letzten Jahre immer präsent war und verehrt wurde, was sich aber nicht in der Verfügbarkeit ihrer Platten widerspiegelte. So erklärt sich auch, dass 4AD, das einstige Label der Band, an einer Album-Box arbeitet. Doch zu „Early Singles (1981-1982)“: Auf der A-Seite finden sich die drei Songs der Debüt-7“, „Schwarze Welt“, „Die Wolken“ und das famose „Großstadtindianer“, ergänzt um „Kälbermarsch“ von der ZickZack-Compilation „Lieber zuviel als zu wenig“. Auf der B-Seite dann als Opener der Überhit „Incubus succubus“ von der gleichnamigen 12“, von der stammen auch „Zu jung zu alt“ und „Blut ist Liebe“ und als vierter Track folgt „Allein“ von der 1982er LP-Compilation „Nosferatu Festival“ zum gleichnamigen Festival in Kopenhagen. Auch wenn es sich „nur“ um eine 8-Song-Zusammenstellung von XMAL DEUTSCHLAND handelt, ist es fast schon ein Best-Of. Muss man haben.
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