Als ich EA80 1987 das erste Mal live sah, hatte ich das Gefühl, es mit einer schon ewig existierenden Band zu tun zu haben. Es waren gerade mal sieben, acht Jahre. Als „Zweihundertzwei“, ihr fünftes Album, 1990 erschien, ging es mir ähnlich, seltsamerweise ist mir ein Konzert im Bochumer Logo zum Release seltsam präsent.
Seitdem sind beinahe 25 Jahre vergangen, EA80 begleiten mich immer noch, sie sind wirklich eine schon ewig existierende Band geworden, und wahrscheinlich ist es ein sicheres Zeiten für das eigene fortgeschrittene Alter, wenn man sich beim Anhören einer Platte bei Gedanken wie „Ach, so lange ist das doch gar nicht her ...“ ertappt – und es eben doch bald 25 Jahre sind.
Aber so, wie es Menschen gibt, denen die Jahre nichts anhaben können, die sich irgendwie nicht verändern (Junge von EA80 gehört dazu), gibt es auch Bands, die scheinbar losgelöst von der Welt um sie herum weiterbestehen.
EA80 sind so eine Band, „Zweihundertzwei“ ist ein wundervoll zeitloses Album, dessen 23 Stücke – 13 auf den beiden 12“-Seiten, 10 weitere auf der ebenfalls wie beim Original der Neuauflage beiliegenden 7“ – die Band in Höchstform präsentieren.
Inhaltlich wie texterisch sind „Besuch“ (ein ganz persönlicher Favorit ...), „Fleischer“, „Zweifel“ oder „Innenraum“ zeitlose Klassiker, und ich frage mich bis heute, wie blind die sogenannte Musikpresse hier eigentlich ist, die jahrein, jahraus die banalsten Bands zu Lichtgestalten hochschreibt, deren Texte mich aber nicht im Geringsten berühren, von der Musik ganz zu schweigen.
Nichts (oder doch, alles!) gegen TOCOTRONIC, TOMTE, KETTCAR und Co., aber die lassen mich völlig kalt, die kommen aus einer völlig anderen Gedankenwelt, sie bedeuten mir überhaupt nichts.
Deshalb: Für immer EA80. Und wer wissen will, warum ich so denke, soll sich diese Platte anhören. Endlich mal wieder, oder zum ersten Mal.
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