Die Karriere des südafrikanischen Regisseurs Richard Stanley erlebte Mitte der 90er einen schweren Rückschlag, als er während der Dreharbeiten zu „DNA – Die Insel des Dr. Moreau“, einer weiteren Verfilmung des Romans „Die Insel des Dr.
Moreau“ von H. G. Wells, durch John Frankenheimer ersetzt wurde, aufgrund von unüberbrückbaren Differenzen mit Darsteller Val Kilmer und den Produzenten. Danach drehte Stanley überwiegend Dokumentationen, wobei angeblich eine H.
P. Lovecraft-Adaption von ihm namens „Color Out Of Space“ in der Mache ist. Nachdem Stanley Ende der 80er einige Musikvideos inszeniert hatte, unter anderem für FIELDS OF THE NEPHILIM, entstand sein Spielfilmdebüt „Hardware“, ein postapokalyptischer Science-Fiction-Film mit starken „Terminator“-Einflüssen, in dem auch Fields-Frontmann Carl McCoy auftaucht.
Eine aufwendige Special Edition von „Hardware“ gab es bereits, aber nur in Österreich, da der Film bis 2017 indiziert war. In Deutschland erschien jetzt eine ähnlich umfangreiche Special Edition von Stanleys zweitem, in Südafrika entstandenen Spielfilm „Dust Devil“, in dem er die Geschichte des in Namibia berüchtigten Serienkillers Nhadiep mit einer übernatürlichen Note aufgriff.
Inzwischen wirkt diese Mischung aus Jodorowsky, Pasolini und Leone mit ihren halluzinatorischen Qualitäten ein wenig prätentiös und inhaltlich unausgegoren, und funktioniert nur noch bedingt als echter Horrorfilm, ist aber immer noch sehr schön fotografiert.
Neben der alten deutschen Kinofassung enthält das 5-Disk-Set die alte deutsche Kinofassung und den längeren, völlig anders geschnittenen Final Cut, den Stanley bereits 1993 erstellte (beides das erste Mal in HD), neben einem noch längeren Workprint und zahlreichen Extras, darunter drei hierzulande unveröffentlichte Dokus des Regisseurs und eine Soundtrack-CD.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Thomas Kerpen