IT’S SO EASY

Duff McKagan

„Hauptsache der Sänger macht eine gute Figur, dann eventuell noch der Leadgitarrist“, war das Credo im Musikmanagement der 90er. Kein Wunder also, dass GUNS N’ ROSES-Bassist Duff McKagan im Gegensatz zu Axl Rose und Slash wahrscheinlich deutlich weniger Leuten ein Begriff ist.

Er legt jetzt im biblischen Alter von 48 Jahren nach Slash und Drummer Steven Adler seine Autobiografie vor, wobei er die größte Punkrock-Credibility in der Band hat, spielte er doch schon als Jugendlicher in Seattle unter anderem bei FASTBACKS, THE FARTZ und TEN MINUTE WARNING, bevor er 1985 in L.A.

zu GUNS N’ ROSES stieß. Im wahrsten Sinne des Wortes nüchtern erzählt er seine Geschichte, die ihn zum Rockstar wider Willen und schwer Drogensüchtigen machte, wobei er sich meist auf Alkohol und Koks beschränkte, um seine Panikattacken beim Fliegen unter Kontrolle zu bringen und das unerträgliche Verhalten seines Sängers zu kompensieren, der divenhaft auf der dreijährigen „Use Your Illusion“-Welttour die Band und Fans stundenlang auf die Gigs warten ließ, was mehrfach in zerstörten Konzerthallen endete.

Duffs McKagans Erinnerungen an diese Zeit sind bruchstückhaft, erst eine schwere Bauchspeicheldrüsenentzündung öffnete ihm die Augen und ließ ihn über Mountain-Biking mit einem Ex-Weltmeister, den er zufällig kennenlernte, und Kampfsport mit Kick-Boxer Benny Urquidez abstinent werden und eine Familie gründen.

Heute leitet er eine Anlageberatung für Musiker, hat mit Axl Rose Frieden geschlossen und spielt nach einem Drogen-Rückfall während seiner VELVET-REVOLVER-Zeit hauptsächlich mit LOADED. Ein Buch, das gerade wegen seines nüchternen Stils lesenswert ist.