DRONES

Havilah

„Like a canary who's living underground, singing through the gas" - Gareth Liddiard schafft es, auf jedem Album eine Zeile zu haben, die das ganze Album zusammenfasst. Wie auf allen Alben, frönt er auch auf „Havilah" seinem offensichtlichen Hang, die Menschheit als Ganzes nicht unbedingt zu mögen: „People are a waste of food" („Oh my").

Das Albumcover, eine dunkle, öde Mondlandschaft, spiegelt die Stimmung der zehn Songs wider. Wie schon auf dem genialen Vorgänger „Gala Mill", sind die rohen feedbackgeladenen Ausbrüche von „Wait long enough by the river ..." seltener geworden.

Dafür lebt das Album von der dunklen Melancholie (eher Tom Waits als Nick Cave), die mehr und mehr die Alben durchzieht. Aber der schräge Vogel singt sich durch die Dunkelheit menschlicher Abgründe und nach drei, vier Mal Durchhören stellt fest man fest, dass auf dem Album für THE DRONES-Verhältnisse eine fast schon fröhliche Stimmung herrscht.

Locker, leicht, verspielt, fast mit Willy de Ville-Charme, endet die Platte („Your acting's like the end of the world"). „Havilah" ist die Fortsetzung von „Gala Mill", und dennoch ein Aufbruch.

Die Wut ist noch etwas mehr gewichen, die Melancholie ein bisschen verbannt, THE DRONES erfinden sich in ihrem eigenen Universum neu. Zuhören, eintauchen, entdecken, verwandelt wiederkommen.

Anspieltips für THE DRONES-Neulinge: das gewaltige „Oh my", das rohe „The Minotaur" und der Ohrwurm „Your acting's like the end of the world". Wie schon für den Vorgänger: Volle Punktzahl.