DRESSED TO KILL

Den meisten Käufern der bisherigen deutschen DVD-Veröffentlichungen von Brian De Palmas „Dressed To Kill“ ist möglicherweise nicht bewusst, dass diese nur die R-Rated-Fassung enthalten, in der einige Nackt-und Gewaltszenen gekürzt wurden, während auf Video noch die Unrated-Fassung enthalten war, die auch hierzulande im Kino lief.

Bereits 2001 erschien aber in den Staaten eine DVD, die beide Fassungen enthielt, während europaweit von MGM nur die R-Rated-Fassung auf DVD vertrieben wurde. Abhilfe schafft jetzt die neu erschienene Blu-ray im Mediabook von Filmconfect mit 20­seitigem Booklet, die „Dressed To Kill“ in unzensierter Form und in sehr guter Bild- und Tonqualität enthält.

Dabei dürfte es sich um eine Entsprechung der 2011 erschienenen US-Blu-Ray handeln, auch in Bezug auf die Extras. Inzwischen hat sich auch die US-Firma-Criterion des Films angenommen, aber deren Bildtransfer dürfte hinsichtlich der Farben und Helligkeit Geschmacksache sein.

Generell besitzt „Dressed To Kill“ wie auch andere De Palma-Filme zu dieser Zeit einer eher weichen und blassen Look, eine bewusste ästhetische Entscheidung des Regisseurs. Neben „Die Schwestern des Bösen“ (1973), „Schwarzer Engel“ (1976) und „Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren“ (1981) gehört „Dressed To Kill“ zu der Reihe von De Palma-Werken, die eine deutliche Hommage an Alfred Hitchcock darstellen.

So deutlich, dass „Dressed To Kill“ mit seinem offensichtlich männlichen Rasiermesserkiller in Frauenklamotten auch schon als „Psycho“-Rip-Off bezeichnet wurde. Und auch Pino Donaggios Soundtrack zitiert munter Hitchcocks Hauskomponisten Bernard Herrmann.

Der elegant mit Genrekonventionen spielende Film ist vor allem wegen seines surrealen Inszenierungsstils immer noch äußerst sehenswert, auch wenn das Finale inzwischen etwas unspektakulär erscheint.