Keine zwei Jahre nach dem abgefeierten Debütalbum "The Dresden Dolls" kehren Amanda Palmer und Brian Viglione mit dem Nachfolger "Yes, Virginia" zurück. "Yes, Virgina" ist kein klassisches Konzeptalbum, dennoch liegt der Platte eine Idee zu Grunde, die den Songwriting-Prozess maßgeblich beeinflusste.
Und zwar handelt es sich dabei um einen Brief aus dem Jahre 1897, den die achtjährige Virginia O'Hanlon - hier schon mal der Link zu dem Plattentitel - an die New York Sun schickte, um eine Antwort auf die Frage zu bekommen, ob es Santa Claus denn nun gibt oder nicht.
Diese Frage zieht sich durch einige der dreizehn neuen DRESDEN DOLLS-Stücke und gipfelt in dem bedeutungsschwangeren Track "Mrs. O", in dem Palmer als fiktive Dame unter anderem den Holocaust verleugnet: "There's no Hitler and no Holocaust / No winter and no Santa Clau / And yes, Virginia, all because / The truth won't save you now".
Aus musikalischer Sicht bleibt sich das Bostoner Duo treu und verfolgt konsequent die Idee des, nennen wir es doch einfach Brecht'schen Punk-Kabarett. Amandas Vergangenheit und die offensichtliche Verbundenheit zu Deutschland, vor allem dem der 20er Jahre, wird die Gute wohl ein Leben lang begleiten.
Nur noch mal zur Info am Rande: Amanda Palmer studierte einige Semester Germanistik in Regensburg und Bonn, lebte eine Weile in Köln und spielte dort an einem kleinen Theater. Große Hits und Emotionen pur - auf dem Erstwerk zum Beispiel "Coin operated boy" oder "Girl anachronism" - können die DRESDEN DOLLS auch auf "Yes, Virginia" bieten.
Allen voran "Necessary evil", der vielleicht aufregendste Song der Band überhaupt. Aber auch "Sex change", "Backstabber" oder "Mrs. O" strahlen. Mit "Yes, Virgina" untermauern die DRESDEN DOLLS ihre Stellung und machen klar, dass sie eine Bereicherung für die heute doch oftmals so konforme, alternative Musikszene sind.
Danke dafür! (55:23) (09/10)
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