DREAM NAILS

Dream Nails

Schon das bunte Artwork macht klar, dass das Album der selbsternannten Punk-Hexen aus London sein Publikum nicht nur mit erhobenen Fäusten oder Zeigefingern begegnen möchte. Das Vehikel, mit dem DREAM NAILS den Umsturz der Verhältnisse herbeiführen wollen, ist die Party. Und diese ist natürlich laut, aber eben auch catchy. Hier waren eben nicht nur BIKINI KILL Patinnen, sondern auch LE TIGRE. Wobei die Band stets darauf achtet, dass die Songs chaotisch genug bleiben, damit niemand auf die Idee kommt, ihnen den Stempel Powerpop aufzudrücken. Inhaltlich geht es hier um Empowerment und darum, der queer-feministischen Perspektive ein Forum zu geben, allerdings gewinnt das Album in einem Song wie „Text me back (Chirpse degree burns)“, in dem es um die Abhängigkeit von der digitalen Kommunikation geht, aber auch eine persönliche Note, womit das Album inhaltlich weitere Ebenen gewinnt. Diese unterschiedlichen Ebenen hat „Dream Nails“ musikalisch zwar weniger zu bieten, es geht hier nicht um deepes Songwriting, aber die Hooks sitzen felsenfest. DREAM NAILS machen ihr Debüt durch ihr gutgelauntes und unverkrampftes Aufspielen tatsächlich zu einer inklusiven und keiner exklusiven Angelegenheit. Dass sie ihre Kommentare und Botschaften trotzdem zielsicher platzieren, gehört zu einer weiteren Leistung des Albums.