DREADFUL YAWNS

S/T CD

Eine Band, die in der Hardcore-Szene Clevelands ein Fremdkörper sein dürfte, denn ihr blumiger countryesker Folkrock klingt doch sehr nach BUFFALO SPRINGFIELD, GRATEFUL DEAD FAIRPORT CONVENTION, Bob Dylan oder den BYRDS, ist also eine Verneigung vor dem Folkrock der 60er, soundtechnisch allerdings auf den neuesten Stand gebracht.

Auf den 14 Stücken ihres zweiten Albums verbreiten DREADFUL YAWNS eine höchst entspannte, durchaus auch mal psychedelische Atmosphäre und klingen dabei so erstaunlich selbstsicher, als ob sie diesen Sound erfunden hätten.

Im Prinzip eine zurückhaltend rockende Popplatte mit Retro-Touch, die es versteht, ihre gut gemeinten, zahlreichen Zitate elegant in ihre cleveren Songs einzubauen. Höchst beeindruckend dann an vorletzter Stelle ihr 18-minütiges Epos "The People and the Sky", wo aus dem anfänglichen netten Folkrock ein schräger, ausufernder Psychedelic-Trip wird - da muss man unweigerlich an "Broken Arrow" denken, zumal man auf dieser Platte sowieso häufiger mal das Gefühl hat, der junge Neil Young würde höchstpersönlich am Mikro stehen.

Alte Säcke Musik ist das sicherlich nicht, denn DREADFUL YAWNS klingen mit ihrer ausgewogenen Mischung aus akustischen und elektrisch verstärkten Momenten lebendiger als vieles, was sich momentan in der Punk- und Hardcore-Szene tummelt.

(8)