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DRAHLA

Useless Coordinates

Interviewer: „What’s your favourite c(h)ord?“ DRAHLA-Gitarrist und -Bassist Rob Riggs: „I only know umbilical [umbilical cord=Nabelschnur].“ Interviewer: „Maybe nylon?“ DRAHLA-Sängerin, -Bassistin und -Gitarristin Luciel Brown: „Yeah, nylon.“ Pun intended.

Ganz so medien- und mainstreamkritisch kalauernd wie in ihrem Video zu „Stimulus for living“ geht es auf dem Rest des Albums aber nicht zu, thematisch befasst man sich mit den Alltagsbeobachtungen und -problemen des arty Stadtmenschen, inneren Befindlichkeiten („Serenity“), allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen („Pyramid estate“), Gender Fluidity („Invisible sex“), lässt aber auch diverse aneinandergereihte, kryptisch verschlüsselte und vielfältig deutbare Taglines zur freien Verfügung los.

Neben Schlagzeuger Mike Ainsley und den weiterhin fröhlich Bass und Gitarre tauschenden Riggs und Brown ist Chris Duffin mit seinen bedrohlich grollenden Tenorsaxophonklängen mittlerweile mehr oder weniger zum vierten Bandmitglied geworden.

Dazu eine griffig bittersüße Rhythmusgitarre, fluffig pumpende Basslinien gepaart mit, diese Parallele lässt sich kaum vermeiden, Kim Gordon-mäßigem Sprechgesang. Das wächst wirklich mit jedem Hördurchgang.

„Take a bite of life“. Danke, gerne. Vielversprechendes Debüt.