Keine offiziellen Bandfotos, keine Tour, keine Webpage. Die dänischen DRAGONTEARS machen es spannend. Was über sie bekannt ist, ist Folgendes: Es handelt sich um ein Projekt, das sich der psychedelischen Klangwaberei verschrieben hat.
Zu den Mitgliedern gehören Lorenzo Woodrose und Leute von ON TRAIL sowie SPIDS NOGENHAT. Kurz nach Weihnachten 2005 trafen sie sich in den Räumen des Kopenhagener Black Tornado-Studios, um dort in einer ausufernden Jam-Session ihr Debütalbum aufzunehmen.
Und das klingt so unglaublich trippig und verpilzt, dass es eine wahre Freude ist. Sechs ganz unterschiedliche Songs haben sich während dieser Session herauskristallisiert. Darunter so psychedelische Perlen wie "Doors of perception", ein sechzehnminütiger Drone-Trip, der mit repetitiven Klangcollagen beständig das Kleinhirn aufbohren will.
Oder auch das sehr schöne "Hobbittens drom", ein dänisch gesungener kosmischer Love-Song. Die Instrumentierung ist so vielfältig wie die sechs Tracks: Glockenspiele, Fuzz- und Wahwah-Gitarren, Orgeln, Rückwärtsloops, Auto-Harp, Percussion und dazu fremdartige Sounds aus antiken Analog-Echogeräten, die ein Eigenleben entwickelt haben, verweben sich auf dem Album zu einem warmen, homogenen, einzigartigen Mikrokosmos.
Ein schönes Album, das eigentlich auch unter jungen Zuhörern viel Anklang finden sollte. Denn wie neulich Spiegel Online kolportierte, ergab eine Studie der europäischen Drogenbeobachtungsstelle, dass halluzinogene Zauberpilze bei deutschen Schülern mittlerweile Partydrogen wie Ecstasy den Rang ablaufen.
Na denn, tune in, turn on, drop DRAGONTEARS. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Jens Kofoed-Pihl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Joachim Hiller