„Turn on, tune in, drop out“ war einst der Slogan von LSD-Papst Timothy Leary, der von der Beat-Generation und den Hippies dankbar aufgegriffen wurde, und so, wie Lorenzo Woodrose von der dänischen Sixties/Garage-Band BABY WOODROSE schon beim ersten seiner drei Alben des Psychedelic-Projektes DRAGON TEARS mit der Abwandlung eines Klassikers – aus „2000 light years from home“ wurde da „2000 micrograms from home“ – Spaß hatte, so machte er jetzt aus Learys Bewusstseinserweiterungspostulat einen recht rüden Spruch: „Turn On Tune In Fuck Off!!“ Man müsste ihn mal fragen, ob er eigentlich was gegen Hippies oder Drogen hat, was seltsam wäre, ist doch auch das dritte Werk von DRAGON TEARS so was von bekiffter Reverb-Psychedelic-Rock, dass einem schon vom bloßen Zuhören ganz anders wird.
Ganz allein hat er das 7-Song-Album (die längste Nummer läuft 13 Minuten) nicht aufgenommen, verschiedene Freunde halfen aus, doch mit „drums, bass, guitars, organs and vocals“ seinerseits blieben für die nur noch unterstützende Tätigkeiten.
Es gibt allerdings auch eine Live-Variante der DRAGON TEARS, die somit mehr sind als ein sorgsam konstruiertes Studiowerk mit vielen Gesangs- und Gitarrenschichten. Einmal mehr glückte es Woodrose, Psychedelic-Rock nicht nach Patchouli-Kitsch klingen zu lassen.
Kann man sich bedenkenlos einwerfen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Joachim Hiller