Der Münsteraner Rocksteady-Papst hat Freude an gutem Wein, an Musik und an Sprachen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er Teile seiner Kindheit in Frankreich verbrachte und zum Gück die Ska-Musik aus Jamaika in sein Herz schloss. Somit möchte ich erster Linie auf zwei Songs dieser starken Platte eingehen, welche in diese Richtung gehen. 1969 brachte die Liedermacherin Joni Mitchell ihre zweite LP „Clouds“ auf den Markt, just zu dem Zeitpunkt, als nicht nur die Hippies schwadronierten, sondern auch als der Ska sich in langsameren Rocksteady und Boss-Reggae umformierte. Nun hat sich der Doktor, der uns eine prima Medizin in schwerer Zeit kredenzt (ganz ohne Nebenwirkungen außer tollen Melodien im Schädel) sich ihres Songs „Both sides now“ angenommen und intoniert ihn gleich dreifach. In Rocksteady-Manier auf Englisch, dann zusammen mit dem Sänger Michael von der Heide (und eigenem Text) auf Deutsch sowie zuletzt auf Französisch zum Abschluss des fantastischen Albums als „Je n’ai rien apris“. Das hat Klasse und inhaltlich ist es auch noch sinnvoll. Genauso schön ist das Lied „Maria Angelina“, dass Ring Ding auf Deutsch und besonders charmant auf Spanisch singt. Dazu kommen die üblichen Hits, so wie „Polska wodka“oder „Shaving cream“, das in der Vortragsweise sehr an den guten alten Judge Dread erinnert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Markus Franz
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