Bereits mit dem ersten Album haben Berlins Acid-Garageniks Numero uno, MAGNIFICENT BROTHERHOOD, sich in Herzen und Köpfe der Fuzz-und-Farfisa-Gemeinde gespielt. Ihr detailversessenes Songwriting und die unglaubliche Spielfreude machten das ’08er-Album zu einer meiner Platten des Jahres.
Nun liegt der Nachfolger vor, und der macht nicht minder Spaß. Das liegt vor allem an den herrlich vertrackten Kompositionen, die sich durch unvorhersehbare Tempowechsel, wilde Breaks und Freakout-Parts unverwechselbar machen, und auch an dem unglaublich authentischen Sound, denn die Band könnte mühelos auf jedem Teil der Mindrocker-Serie vertreten sein.
Referenzpunkte sind dabei nach wie vor Sean Bonniwells MUSIC MACHINE, die SEEDS und sogar die scheußlichen DOORS klingen manchmal durch, allerdings ohne deren aufgeblasenes Poetengewese. Selbsternannte Szenegrößen wie Rudi Protrudi singen mittlerweile Loblieder auf die Bruderschaft, und selbst der in höheren Sphären weilende Sky „Sunlight“ Saxon war wohl den Brüdern sehr zugetan.
So sehr, dass er, quasi als Botschaft aus dem Jenseits, ein gemurmeltes Intro für den Song „Psychosis“ schickte. Bei soviel prominenter Bewunderung kann an der Band wenig Schlechtes sein, „Dope Idiots“ könnte die Band auch außerhalb der oft mit Scheuklappen versehenen Szene weit nach vorne bringen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Gereon Helmer