DOKTOR ZYKLOP

Ernest B. Schoedsack dürfte vor allem als Co-Regisseur der Schwarzweiß-Klassiker „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ (1932) und „King Kong und die weiße Frau“ (1933) bekannt sein. Seine alleinige Regiearbeit „Doktor Zyklop“ hingegen lief hierzulande nie im Kino und erlebte erst in den Siebzigern ihre Fernsehpremiere.

Die damals fürs TV angefertigte Synchronisation ist aber dennoch sehr ordentlich. Das gilt auch für die DVD-Premiere des inzwischen 76 Jahre alten Films, die dessen knalligen Technicolor-Farben in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Hinzu kommen Extras wie eine Super-8-Fassung und ein Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen. „Doktor Zyklop“ basiert auf einer 1940 im Pulp-Magazin „Thrilling Wonder Stories“ veröffentlichten Science-Fiction-Geschichte von Henry Kuttner, einem Brieffreund von H.P. Lovecraft. Erzählerischen Tiefgang darf man bei dieser typischen „Mad Scientist“-Geschichte nicht unbedingt erwarten, die in der damals üblichen Länge von gut 70 Minuten flott abgehandelt wurde.

Darin reisen der renommierte Biologe Dr. Bullfinch und seine junge Begleiterin Dr. Mary Robinson nach Peru, um das abgelegen im Dschungel befindliche Labor des Kollegen Dr. Thorkel zu besuchen.

Die Freude über den Besuch hält aber nicht lange an, denn Thorkel, der nichts über seine geheimnisvollen Experimente verraten will, versucht, die lieben Kollegen möglichst schnell wieder loszuwerden.

Der Titel verrät schon, dass es sich hier um eine dreiste Aneignung von Homers „Odyssee“ handelt. Mit dem Unterschied, dass der kurzsichtige Brillenträger Dr. Thorkel kein einäugiger Zyklop ist und die Kleinwüchsigkeit seiner Opfer erst durch seine Experimente herbeigeführt wird.

Der eigentliche Star des Films sind vor allem die exzellenten Trickaufnahmen, die sich locker mit Jack Arnolds „Die unglaubliche Geschichte des Mister C.“ von 1957 messen können.