Frischer, groovender Hardcore gefällig? Der 21-jährige Mateo Naranjo hat nicht nur eine Vision von Hardcore, die ihre Wurzeln kennt, aber trotzdem erfrischend ist, hier geht es auch um eine Vision von Community. Denn Naranjo ist nicht nur bedacht darauf, seine musikalische Vision unters Volk zu bringen, er hat in seiner Heimatstadt Toronto auch das Kollektiv Offleash ins Leben gerufen, das seine Fühler unter anderem in die Richtungen Film oder Mode ausstreckt, aber vor allem die DIY-Kultur in den Mittelpunkt rückt. Vom Mindset passt hier also alles. Nach einem kurzen Intro geht „Can’t stand no one“ los mit Sirene, Gitarrensolo und schon schlägt das erste Riff ein. Trotz aller Trademarks hat man aber nicht das Gefühl, es hier mit reiner Gebrauchsmusik für den nächsten Violent-Dancing-Pit zu tun zu haben. Beim Titeltrack schwingt dann ein bisschen von dem Weirdo-Hardcore mit, wie auch ANGEL DU$T ihn auf ihrem jüngsten Album spielen, nur etwas giftiger. Für Abwechslung ist somit ebenfalls gesorgt und für Unterhaltung sowieso. Hinzu kommt, dass die Produktion sitzt wie eine Eins. Hier ist nichts bis zur Unkenntlichkeit aufgeblasen, damit der nächste Breakdown noch mehr durch die Boxen drückt, viel mehr ist alles rauh und kompakt und das verleiht DOFLAMES die Street Credibility, die sie verdienen.
© by Fuze - Ausgabe #108 Oktober/November 2024 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #108 Oktober/November 2024 und Christian Biehl