Das Alleinstellungsmerkmal von BAD RELIGION war schon immer die intellektuelle Herangehensweise. Bei den Kaliforniern ging es stets weniger hedonistisch zu als bei Bands wie SEX PISTOLS oder NEW YORK DOLLS. Sänger Greg Graffin ist seit geraumer Zeit Professor für Evolutionsbiologie und unterrichtet an der Universität in Los Angeles und Ithaca, New York. Gemeinsam mit seinen damaligen Mitschülern Brett Gurewitz und Jay Bentley an der El Camino Real Charter High School hat Graffin vor vierzig Jahren BAD RELIGION gegründet. Ihren ersten Proberaum in der Garage von Graffins Mutter Marcella im San Fernando Valley tauften sie „Hell Hole“, weil es dort unerträglich heiß war. Von dort aus starteten sie ihren Siegeszug durch die Clubs und Konzerthallen dieser Welt. Mit legendären Alben wie „Suffer“ oder „Against The Grain“ schrieben sie Punkrock-Geschichte. Ohne BAD RELIGION hätte es Bands wie NIRVANA, GREEN DAY oder LINKIN PARK vielleicht nie gegeben. Mit Hilfe von Journalist Jim Ruland hat die Band ihre Geschichte zum ersten Mal aufgeschrieben. Ruland hat vorher schon Keith Morris (CIRCLE JERKS, BLACK FLAG) bei seiner Biografie „My Damage“ geholfen. Aus unzähligen Interviews mit den Bandmitgliedern, befreundeten Bands oder Beteiligten aus dem Umfeld wurde nun ein rundes Bild von BAD RELIGION gezeichnet. Erklärt wird zum Beispiel, warum Gründungsmitglied Brett Gurewitz zwar Songs schreibt und im Studio aufnimmt, aber nicht mehr mit der Band auf der Bühne steht. Warum sie nach vielen Jahren beim Majorlabel Sony zu ihrem Ursprungslabel Epitaph zurückgekehrt sind. Oder wie Gitarrist Brian Baker von MINOR THREAT zu den Kaliforniern gestoßen ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Wolfram Hanke