Neun Alben nahmen die 1983 in Sydney, Australien gegründeten DIED PRETTY bis zu ihrer Auflösung 2002 auf, seitdem lebt die Band aber immer wieder mal für Shows auf. Frontmann war und ist Ron S. Peno, der zuvor in Brisbane schon in THE SCREAMING TRIBESMEN australische Punk-Geschichte schrieb. Mit RON S. PENO & THE SUPERSTITIONS gründete er 2009 eine neue Band, die mit „Future Universe“ (2011), „Anywhere And Everything Is Bright“ (2013) und „Guiding Light“ (2017) vor „Do The Understanding“ (2021) bereits drei Alben veröffentlichte. Das neue, aktuelle Album wäre sicher schon früher erschienen, hätte Peno nicht 2019 eine Speiseröhrenkrebserkrankung durchmachen müssen, von der er aber genesen ist. Auch wenn sein Name markant im Bandnamen steht, ist Gitarrist und Co-Songwriter Cam Butler mindestens genauso wichtig, nicht zu vergessen Drummer Mark Dawson (BLACK-EYED SUSANS und die Band von Ed Kuepper), Keyboarder Tim Deane und Bassist Andy Papadopoulos. „Do The Understanding“ stammt von einer jener australischen Veteranenbands, die in gewisser Weise nicht viel tun müssen, um zu gefallen. Düstere, entspannte Rockmusik mit der Romantik einer wolkenlosen Nacht in der Wüste, die bei „Everything has changed“ laut aufbraust, aber sich etwa bei „I think it’s gonna rain“ zu fast schon bombastischer, balladesker Größe aufbäumt. Glücklicherweise hat die Erkrankung Penos Stimme nicht beeinträchtigt, es wäre eine Tragödie gewesen, denn speziell bei den leiseren Songs wie etwa dem Opener „When worlds collide“, der sich erst nach und nach dramatisch aufbaut, steht sein Gesang klar im Vordergrund. Ein rundum schönes, fesselndes Album, das schon beim dritten, vierten Hören erstaunlich vertraut wirkt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #158 Oktober/November 2021 und Joachim Hiller