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DJANGO - UNBARMHERZIG WIE DIE SONNE

Der Erfolg von Sergio Corbuccis 1966 entstandenem Italowestern „Django“ regte hierzulande die Fantasie deutscher Verleiher an, die versuchten, den Erfolg von Corbuccis Film auszuschlachten, indem sie den verkaufsträchtigen Namen Django im Titel einbauten und Hauptfiguren umbenannten. Denn die vom drittklassigen US-Darsteller Robin Clarke gespielte Hauptfigur heißt in diesem vermeintlichen Django-Streifen eigentlich Cash, und auch im Originaltitel „Sentenza di Morte“, also „Todesurteil“, kommt kein Django vor. Allerdings gehört „Django – Unbarmherzig wie die Sonne“ – der einzige Italowestern-Beitrag von Mario Lanfranchi, dessen Filmografie ansonsten nicht viel bemerkenswertes aufzuweisen hat – nicht mal zu den schlechtesten damaligen Italowestern-Vertretern (die sehr hochwertige Kinosynchro hat wie so oft großen Anteil daran), bei dem sich zeitgenössische Kritiker natürlich vor allem an den genreüblichen Brutalitäten störten. Mitte der 2000er Jahre erschien der Film, bei dem es sich damals um eine echte Rarität handelte, bereits auf DVD, jetzt gefolgt von einer Blu-ray in ordentlicher Qualität mit dem bereits bekannten Bonusmaterial. Hat man sich erst mal an die episodenhafte Struktur des Films gewöhnt, erweist sich Lanfranchis Rachewestern als innovativer Genre-Beitrag, der mit teils regelrecht surrealen Szenen aufwartet. Wie etwa zu Beginn, als Cash/Django einen Mann zu Fuß durch die Wüste verfolgt – einer der vier Mörder, die Cashs Bruder auf dem Gewissen haben – und beide gleichermaßen von der sengenden Sonne gezeichnet sind. Im weiteren Verlauf seiner ungewöhnlichen Rachebemühungen bekommt es Cash dann noch mit hochklassigen Bösewichtern des italienischen Kinos zu tun wie Bond-Gegenspieler Adolfo Celi und Tomás Milián als verrückter Albino.