DISAPPEARS

Lux

Vom renommierten Chicago-Label Kranky ist man eher ruhige Töne gewohnt, und tönt es dann druckvoll und eher klassischer Rockmusik verpflichtet aus den Boxen, ist man doch etwas verwirrt. Dessen ist man sich auch im Hause Kranky bewusst, schreibt man doch selbst über die ebenfalls aus Chicago stammenden DISAPPEARS: „Disappears are that rarest of musical things, a ,rock‘ band affiliated with kranky“.

Eine, die einem plumpe Rockismen erspart und auf ihrem Debüt, dem zwei Singles und ein Live-Album vorangingen, sehr druckvollen, düsteren Post-Punk zu Gehör bringt, der einen ordentlichen Achtziger-Einschlag aufweist.

Mich erinnert das immer wieder an die frühen (SOUTHERN DEATH) CULT, aber auch an CLINIC, die natürlich nicht aus den Achtzigern stammen, aber auch diesen massiven, düsteren Post-Punkrock beherrschen.

Ebenso kommen mir BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB in den Sinn, und dabei gehen DISAPPEARS, bei denen man angesichts des simplen Coverartworks auch glauben könnte, sie hießen LUX, ausgesprochen treibend und groovend zur Sache, mit treibendem Schlagzeug, monotonem, leicht verzerrtem Sprechgesang und manchmal beinahe schon ramonesk reduziertem Gitarrenspiel.

Auch die WIPERS sollten in diesem Kontext unbedingt erwähnt werden, Greg Sage hat auf jeden Fall mehr als nur einen Fingerabdruck hinterlassen, auch SUICIDE kann man heraushören – und damit sollte klar sein, dass ich diese Band, dieses Album uneingeschränkt empfehlen kann.