Mit ihrem 5. Album sind die Australier DIRTY THREE letztendlich doch noch bei Glitterhouse gelandet, die Freude darüber dürfte in Beverungen ziemlich gross sein. Zu Recht, denn auch auf "Whatever You Love, You Are" beweisen Mick Turner, Warren Ellis und Jim White mal wieder eindrucksvoll, dass sie absolut begnadete Musiker sind.
An dem grundsätzlichen Konzept der Band hat sich indes nichts geändert, dominiert werden die sechs epischen Songgemälde von Ellis' manischem Violinespiel, White und Turner liefern mit Gitarre und Bass die atmosphärische Hintergrundtapete dazu.
Die meisten Stücke bleiben relativ abstrakt, versehen mit einem höchstmöglichen Improvisationsanteil und streben meist auf einen ekstatischen, elegant disharmonischen Höhepunkt zu. Mit einer Violine kann man halt doch verdammt viel Krach machen, das hatte der gute John Cale bereits einige Jährchen zuvor unter Beweis gestellt.
Wer hier Songs im klassischen Sinn erwartet, hat bei dieser genialen Band nach wie vor ganz schlechte Karten, wenn überhaupt funktioniert die Platte wie ein sehr stimmungsvoller Soundtrack.
Passenderweise schrieben DIRTY THREE in letzter Zeit auch die Musik für den vielgelobten australischen Film "Praise". Tolle Band, tolles Album, aber irgendwie habe ich auch gar nichts anderes erwartet.
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