DIG!

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Wenn Musik zur Besessenheit wird, ist der Wahnsinn nicht mehr weit ... Und dass Anton Newcombe, der Kopf und Gründer von THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE, so eine Art "Mad Scientist" des Psychedelic Rock ist, dürfte jedem klar sein, der das eine oder andere der über zehn Alben dieser 1994 in San Francisco gegründeten Band im Schrank stehen hat.

1996, als die ersten Aufnahmen des Films entstanden, waren TBJM gerade auf der Jagd nach einem Majordeal, der kürzlich verstorbene Bomp!-Boss Greg Shaw unterstützte sie dabei, und neidisch blickten sie und vor allem Newcombe auf ihre Freunde THE DANDY WARHOLS aus Portland, die selbiges just geschafft hatten.

Filmemacher Ondi Timoner ist ab diesem Zeitpunkt über Jahre immer wieder nah dran an der Band, hat 2.000 Stunden Material angesammelt, und sich schließlich Jahre später daran gemacht, hieraus ein Porträt zweier einander in Hassliebe verbundener Bands zu schneiden, das aber letztlich vor allem eines des egomanen Bandleaders Anton wurde.

Drogen, Genie und Wahnsinn, Liebe, Neid und Größenwahn gehen hier Hand in Hand, man weiß stellenweise nicht, ob man all die Prügeleien auf der Bühne, die Story von den Kugeln mit den Namen der DANDY WARHOLS-Mitglieder darauf, die Newcombe verschickt, für bare Münze nehmen soll, doch wie so oft wird auch hier die Realität das toppen, was man sich an freakigem Verhalten hätte ausdenken können.

Ein beeindruckender Film darüber, wie es ist, wenn man seine Seele dem Teufel des Rock'n'Roll verkauft hat, und mit seinen 105 Minuten Spielzeit zwar auch etwas zu lang geraten, was man angesichts des Ausgangsmaterials aber entschuldigen kann.

Kommt mit deutschen Untertiteln und ist nicht nur für Fans der beiden porträtierten Bands sehenswert.