Früher war alles anders. Es gab nur drei Programme und nahezu jeder Fernsehkonsument hat am Samstagabend den gleichen Scheiß geguckt. Länger telefoniert hat man, wenn machbar, nach 18 Uhr, weil es dann günstiger war.
Aber: Konsum gab es immer. Und wird es auch immer geben. Ich konsumiere auch. Neben den lebensnotwendigen Dingen wie beispielsweise Nahrung vorwiegend Musik und Bücher, sehr viel und gerne.
Ich schätze auch die heutige Medienvielfalt und die Vorzüge des Internets. Es ist bei richtigem Gebrauch ein facettenreiches und äußerst nützliches Informationsmedium und vereinfacht Kommunikation auf vielen Ebenen.
Dieser Meinung ist Gringo Lahr nicht. Darum verzichtet er aus lebensästhetischen Gründen auch auf das Internet. Wer sein „Fanzine für Schriftsprachkunst“, ein kopiertes und handgetackertes Medienprodukt, konsumieren (ja, genau das) möchte, muss Gringo Lahr darum einen mit 1,45 Euro frankierten A5-Rückumschlag an oben notierte Adresse zukommen lassen und hat das in der neugegründeten Reihe „beaterMEYER“ (sprich: Biedermeier) erschienene Heftchen voller Social-Beat-Ergüsse zur Misslage der Gesellschaft und der Existenz des Individuums an sich dann bald im Briefkasten.
Kenne ich auch noch. Von früher. Was ich in diesem Zusammenhang auch schon immer mal wissen wollte: Ist der Postversand oder eine eMail energetisch aufwendiger? Wissenschaftlich fundierte Antworten bitte an die Redaktion.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Anke Kalau