DIE TOTEN AUGEN DES DR. DRACULA

Teil 3 der „Mario Bava Collection“ von Koch, wie schon zuvor „Die Stunde, wenn Dracula kommt“ und „Lisa und der Teufel“ veröffentlicht als schicke Special Edition im Mediabook. Der Film ist sowohl auf DVD auch als Blu-ray enthalten, während die drei Featurettes und ein Interview mit Hauptdarstellerin Erika Blanc nur auf einer zusätzlichen DVD enthalten sind.

Während die beiden anderen Bava-Werke bereits in aufwendigeren Versionen von e-m-s herausgebracht wurden, gab es von „Die toten Augen des Dr. Dracula“ bisher nur eine DVD von Anolis mit nicht anamorphem Bild, allerdings in ansonsten guter Qualität (die in der alten deutschen Kinofassung fehlenden ca.

20 Sekunden wurden ebenfalls wieder integriert), auf der auch das Interview mit Erika Blanc enthalten war. Der Originaltitel lautet allerdings „Operazione Paura“, also „Operation Angst“, wobei der völlig unsinnige Titel „Die toten Augen des Dr.

Dracula“ sogar einer Darstellerin in den Mund gelegt wurde. Noch dreister geht es im deutschen Trailer zu („Wünschen Sie eine Horror-Spritze? Dr. Dracula bedient Sie prompt.“), der im Vergleich zum kompletten Film auch zeigt, dass der Bildtransfer aufgrund heftigen Bildrauschens und viel zu starker Aufhellung sehr zu wünschen übrig lässt.

Nach seinem noch in Schwarz-Weiß gedrehten Meisterwerk „Die Stunde, wenn Dracula kommt“ von 1960 und „Die drei Gesichter der Furcht“ (1963) war „Die toten Augen des Dr. Dracula“ Bavas dritter Film im Gothic-Horror-Bereich.

Trotz seiner atmosphärischen Qualitäten und der schön surrealen Inszenierung wirkt Bavas, an Edgar Allan Poes „Der Untergang des Hauses Usher“ erinnernde Geistergeschichte, in der alles im Verfall begriffen zu sein scheint, dennoch recht altbacken und spannungsarm, und bedient sich ebenfalls deutlich beim Sherlock Holmes-Film „Die Kralle“ von 1944.