Jenz Dieckmann, Herausgeber des Inside Artzines, das schon seit über zwei Jahrzehnten eine Plattform für Erzeugnisse der Artscum-Bewegung bildet, geht nun einen Schritt über das Zine-Format hinaus und veröffentlicht einen schmalen reinen Lyrik- und Prosa-Band.
Was Artscum visuell mit der abstoßenden Verfremdung von Körpern erreicht, funktioniert mit Worten (die in untergeordneter Rolle auch im Inside Artzine vertreten sind) auf ähnliche Weise: Man nimmt einen Bewusstseinsstrom, dreht ihn einmal durch den Fleischwolf und fügt von Fäkalsprache über Gewaltorgien bis hin zu Exzessen und Mutationen sämtliche sich bietende Abnormitäten, die sich irgendwo versteckt in den hintersten Hirnwindungen finden lassen, hinzu.
„Meine Fantasie ertränkt / vom flirrenden Grün / tiefer verborgener Wälder ? / Mein Arsch durchspült / vom Braun / pyroklastischer Scheißeströme?“ Hier spricht dein innerer Dämon ganz direkt zu dir.
Franz Kafka hat es vorgemacht. Oder eher noch: Georg Heym. Nur ohne die ständige Erwähnung von menschlichen Ausscheidungen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #136 Februar/März 2018 und Anke Kalau