DIE SCHLANGE IM REGENBOGEN

Wes Craven, der 2015 verstarb, gehörte zu den prägendsten Regisseuren des amerikanischen Horrorkinos der Siebziger und Achtziger. Mit „Das letzte Haus links“ von 1972 erlangte er früh Kultstatus, aus „Nightmare – Mörderische Träume“ von 1984 entwickelte sich dann eine immens erfolgreiche Filmreihe und 1996 belebte er mit „Scream“ auf clevere Weise den Horrorfilm neu.

Während „Das Haus der Vergessenen“ von 1991, der kürzlich bei Koch als Blu-ray-Mediabook-Edition veröffentlicht wurde, zu den albernsten Werken von Craven gehört, ist „Die Schlange im Regenbogen“ einer seiner unterschätztesten Filme.

Der bekam jetzt auch ein schön aufgemachtes Mediabook spendiert, mit dem Film auf DVD und Blu-ray, ungeschnitten und in guter Qualität, plus einer weiteren DVD mit bisher hierzulande nicht veröffentlichtem Bonusmaterial.

Als Craven „Die Schlange im Regenbogen“ drehte, wurde das Bild des Zombies in der Populärkultur maßgeblich durch die Filme von George A. Romero wie „Zombie“ bestimmt, während die Ursprünge der lebenden Toten und die haitianische Voodoo-Religion, die man noch in Victor Halperins „White Zombie“ von 1932 oder Jacques Tourneurs „Ich folgte einem Zombie“ von 1943 sehen kann, weitestgehend in Vergessenheit gerieten.

Craven versuchte das mit „Die Schlange im Regenbogen“ zu ändern und stützte sich dabei auf das Buch „The Serpent and the Rainbow“ des Anthropologen Wade Davis, der darin dem Voodoo-Kult Haitis und dem Zombie-Mythos wissenschaftlich auf den Grund ging.

Dabei kam eine glaubwürdige Vermischung von Horrorfilm, der realistischen Darstellung des Voodooglaubens und den tatsächlichen politischen Ereignissen auf Haiti heraus, bis hin zur Vertreibung des Diktators „Baby Doc“ Duvalier im Jahr 1986, deren Zeuge ein von Bill Pullman gespielter Wissenschaftler wird.