DIE PHANTASTISCHE REISE INS JENSEITS

Als Frank LaLoggias „Die Phantastische Reise ins Jenseits“ („Lady in White“) 1988 in den amerikanischen Kinos lief, entpuppte sich der mit nur fünf Millionen US-Dollar gedrehte Film schnell als finanzieller Flop.

In Deutschland startete er ebenfalls 1988 im Kino, in der gut 100-minütigen Fassung, die dann auch auf Video erschien. Während in den Staaten später auf DVD LaLoggias Director’s Cut erschien, enthielten bisherige deutsche DVD-Veröffentlichungen nur die ungeschnittene Kinofassung.

Die neue 3-Disc-Blu-ray-Veröffentlichung im Mediabook enthält insgesamt drei Fassungen: die Kinofassung, den Director’s Cut und erstmalig einen gut zweistündiger Extended Director’s Cut. Detailliertere Infos gibt es unter schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=155724.

Hinzu kommt zahlreiches Bonusmaterial, darunter ein elfminütiger Promo-Kurzfilm, mit dem LaLoggia wohl Geldgeber für sein Projekt interessieren wollte, quasi ein längerer Trailer, überwiegend mit anderen Darstellern gedreht, der aber die Vision des Regisseurs gut komprimiert wiedergibt.

Wie so viele zu ihrer Entstehungszeit verschmähte Filme entwickelte auch „Lady in White“ über die Jahre einen erstaunlichen Kultstatus. LaLoggia, der ansonsten nur zwei Horrorfilme gedreht hat, griff dafür die weit verbreitete „Weiße Frau“-Geisterlegende auf – eine Warnerin aus dem Jenseits, die im Diesseits versäumtes nachholen muss – und verknüpfte das mit atmosphärischem Kleinstadt-Horror à la Ray Bradbury oder Stephen King zu einer originellen übernatürlichen Coming-of-Age-Geschichte für Erwachsene.

Darin wird der neunjährige Außenseiter Frankie (Lukas Haas, bekannt als Amischen-Junge aus Peter Weirs „Der einzige Zeuge“) in den 60er Jahren von ruhelosen Geistern auf die Spur eines Serienmörders gebracht.