Foto

DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN

Im letzten Jahr erschien der in Deutschland lange indizierte „Night Of The Living Dead“, gedreht vom eigentlich als Maskenbildner bekannten Tom Savini, nach zahllosen DVD-Bootlegs das erste Mal legal auf Blu-ray, ungeschnitten war er im Kino und Video schon immer gewesen. Dabei handelt es sich um das Remake von George A. Romeros „Die Nacht der lebenden Toten“ – mit Romero als Produzent und Drehbuchautor –, der mit diesem kommerziell erfolgreichen, mit geringem Budget unabhängig produzierten Horrorfilm 1968 das moderne Zombie-Genre begründete, abseits der karibischen Ursprünge von Voodoo-Religion, und für den Savini bereits die Spezialeffekte gemacht hatte. Grund für dieses gut gemachte Remake von Romeros, seit 1999 als erhaltenswertes Kulturgut geltendem Kultfilm waren weniger die üblichen Modernisierungsbemühungen, sondern vor allem monetäre Gründe. Denn wegen seiner Unerfahrenheit im Filmgeschäft ließ sich Romero damals um die Früchte seiner Arbeit bringen, seitdem ist „Die Nacht der lebenden Toten“ in den USA ein Public Domain-Titel ohne Urheberrechts-Beschränkungen, was auch hierzulande die Masse an Veröffentlichungen auf VHS und DVD seit Anfang der Achtziger erklären dürfte. Inzwischen wurde „Die Nacht der lebenden Toten“ als neu in 4K restaurierte Version auf Blu-ray (als 2 Disc Special Edition und 4K-UHD-Steelbook) in exzellenter Qualität herausgebracht, offenbar basierend auf den in England und den USA erschienen 4K-Veröffentlichungen von Criterion, allerdings mit unterschiedlichem Bonusmaterial. Auch über 50 Jahre nach seiner Entstehung hat Romeros ungemein effektive Schwarzweiß-Billigproduktion nichts von ihrer Subversität und Intensität verloren, die der Filmgeschichte mit Duane Jones einen der ersten afroamerikanischen Helden bescherte, noch vor der Blaxploitation-Welle.