Zu den Kreaturen der klassischen, in den 30er und 40er Jahren entstandenen Universal-Horrorfilme gehört auch die Mumie, die Boris Karloff 1932 in „Die Mumie“ verkörperte, ein Jahr nach seiner Rolle als Frankenstein-Monster.
Im Gegensatz zu anderen Universal-Monstern fehlte dabei eine konkrete literarische Vorlage. Außerdem verließ sich der Film mehr auf seine stimmungsvolle Atmosphäre als auf vordergründige Horror-Effekte, war aber dennoch ein großer Erfolg und führte zu weiteren Mumien-Filmen.
In Deutschland lief „Die Mumie“ nie im Kino, wurde aber in den Siebzigern im Fernsehen gezeigt, eine deutsche Synchronfassung entstand dennoch erst 2012. Bereits in den späten 1950er Jahren gab es Neuverfilmungen der britischen Firma Hammer; Hollywood nahm sich „Die Mumie“ erst 1999 noch mal vor.
Regisseur Stephen Sommers gelang damit sogar eine sehr kurzweilige, selbstironische Mischung aus Horror- und Abenteuerfilmmotiven, gefolgt von zwei schwachen Sequels. Inzwischen gibt es eine weitere, deutlich ernsthaftere Neuauflage von Alex Kurtzman, die aber hauptsächlich miese Kritiken bekam.
Möglicherweise, weil sich Kurtzmans Neuauflage ziemlich dreist bei anderen Filmen aus dem Bereich Horror und Science Fiction bedient, ohne dabei eine eigene Identität zu entwickeln. Hauptdarsteller Tom Cruise hat man aber schon unmotivierter vor der Kamera erlebt.
Dieser etwas krude Mischmasch macht sogar mehr Spaß als erwartet und besitzt auch eine wesentlich bedrohlichere Mumien-Kreatur als bisher. Für besondere Irritation sorgt dabei ein Auftritt von Dr.
Jekyll/Mr. Hyde in Gestalt von Russell Crowe. Denn „Die Mumie“ sollte Ausgangspunkt für eine „Dark Universe“ genannte Reihe mit einem Reboot aller Universal-Monster sein, woraus aber erst mal nichts wird, da Kurtzmans Film weit hinter den Erwartungen zurückblieb.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Thomas Kerpen