Der Erfolg von John Milius’ „Conan der Barbar“ im Jahr 1982 animierte viele andere Studios, Barbarenfilme mit Fantasy-Elementen zu drehen. Selbst Schlager-Fuzzi Peter Orloff posierte auf dem Cover seines Album „Der Barbar“ aus demselben Jahr im Conan-Look.
Das von Roger Corman gegründete Studio New World Pictures hatte generell die Nase vorn, wenn es darum ging, erfolgreiche Filmideen für die eigenen Billigproduktionen auszuschlachten. Das führte im Conan-Jahr zu „Die Mächte des Lichts“, für den man Jack Hill anheuerte, Regisseur von Kultklassikern wie „Spider Baby“ (1964) oder „Coffy – die Raubkatze“ (1973).
Hill hatte bereits 1974 mit „Footballmatch und süße Girls“ („The Swinging Cheerleaders“) bewiesen, wie man einer banalen Highschool-Komödie Originalität und Witz verleihen konnte. Doch nach Fertigstellung des Films tauchte Hill in den Credits nur als Produzent auf.
Als Drehbuchautor wurde Jim Wynorski genannt, der aber angeblich nur die grundsätzliche Storyline geliefert hatte, und der Regisseur sollte ein gewisser (nicht existenter) Brian Stuart sein.
Denn nachdem Corman die finale Version stark gekürzt und umgeschnitten hatte, handelte es sich auch nicht mehr um Hills Film. Schade, denn so wird man Hills längere Schnittfassung nie mehr zu Gesicht bekommen.
Hill war allerdings auch nicht mit den extrem billigen Spezialeffekten zufrieden, wie etwa ein fliegender Löwe, der nur eine „Muppet Show“-artige Handpuppe war, oder einige Typen in lachhaften Affenkostümen.
Aber gerade das macht „Die Mächte des Lichts“, der jetzt in guter Qualität auf Blu-ray veröffentlicht wurde, zu so einer herrlichen Trash-Wundertüte, in der die komplett talentfreien Zwillinge Leigh und Lynette Harris, die ein Jahr zuvor im Playboy zu sehen waren, auf recht klägliche Weise gegen die Mächte der Finsternis kämpfen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Thomas Kerpen