DIE LETZTEN TAGE DER EMMA BLANK

DE LAATSTE DAGEN VAN EMMA BLANK ist bereits der siebte Film des holländischen Regisseurs Alex van Warmerdam, über dessen bisheriges Schaffen man hierzulande höchstens mal im Fernsehen stolpern konnte.

Sein aktuelles Werk ist auf jeden Fall eine äußerst originelle Mischung aus grotesker Komödie und Drama, versehen mit bösem Humor. Ein satirisches Kammerspiel und und psychologische Studie über das Ausmaß an Erniedrigungen, die ein Mensch bereit ist über sich ergehen zu lassen, um an sein Ziel zu kommen.

In diesem Fall das Erbe der todkranken Emma Blank, die in einem ländlichen Anwesen die eigene Familie zu den Protagonisten eines bizarren Rollenspiels gemacht hat. Denn die fungiert dort als Dienstpersonal der unerbittlichen Hausherrin, ein grotesker Handel, durch den die Familienmitglieder Frau Blank in ihren letzten Stunden Tribut zollen sollen.

DIE LETZTEN TAGE DER EMMA BLANK würde in dieser Hinsicht auch ein gutes Double Feature zusammen mit dem griechischen Film DOGTOOTH abgeben – hinzu kommt der emotional unterkühlte, observierende Blick eines Michael Haneke.

Denn Alex van Warmerdam entwickelt hier zu Beginn ein von der Restgesellschaft abgekoppeltes soziales Vakuum, in dem ganz eigene Gesetze herrschen, was auf der Zuschauer gleichzeitig belustigend wie schockierend wirkt.

Für ein Mainstream-Publikum dürfte der Film aber zu subtil, clever und provokant sein, der einem minimalistischen Theaterstück näher ist als einem konventionellen Kinofilm, was aber auch seinen großen Reiz ausmacht.

Die DVD-Umsetzung ist qualitativ gelungen und wartet mit einer guten deutschen Synchronisation auf, unverzeihlich ist allerdings, dass keine deutschen Untertitel für Originaltonspur und Bonusmaterial vorhanden sind.