Zeitgleich mit der gelungenen Veröffentlichung von Michael Ciminos drittem Spielfilm „Heaven’s Gate“ als aufwändige 3-Disc-Mediabook-Edition erschien bei Capelight auch dessen Regiedebüt „Die Letzten beißen die Hunde“.
Ähnlich wie bei „Heaven’s Gate“ ein qualitativer Quantensprung im Vergleich zu den bisher erhältlichen MGM-Discs beider Filme. Bei „Die Letzten beißen die Hunde“ handelt es sich aber nur um eine 2-Disc-Mediabook-Edition mit überschaubarem Bonusmaterial und einem ebenfalls sehr informativen Begleittext im Booklet.
Vor seinem Einstand als Regisseur hatte der Kunst und Architektur-Student Cimino bereits als Co-Drehbuchautor bei „Lautlos im Weltraum“ und „Dirty Harry II – Calahan“ mit Clint Eastwood erste Erfahrungen im Filmgeschäft machen können.
Ciminos Filmkarriere ist aber auch darüber hinaus stark mit Eastwood verknüpft, dessen Produktionsfirma Ciminos Drehbuch für „Die Letzten beißen die Hunde“ (Originaltitel: „Thunderbolt and Lightfoot“) kaufte.
Bei der Verfilmung sollte eigentlich erst Eastwood selbst Regie führen, er überließ dann aber Cimino den Regiestuhl. „Die Letzten beißen die Hunde“ steht dabei in der Tradition von zuvor entstandenen Roadmovies wie „Easy Rider“ oder „Fluchtpunkt San Francisco“, wird aber in der zweiten Hälfte zu einem klassischen Heist-Movie.
Darin will ein Koreakriegsveteran namens Thunderbolt (Eastwood) zusammen mit zwei früheren Kriegskameraden und einem jungen Herumtreiber namens Lightfoot (Jeff Bridges) einen bereits schon mal geglückten Raubüberfall noch einmal durchführen.
Dabei zeigt sich wie in seinen späteren Filmen Ciminos Faible für beeindruckende Landschaftsaufnahmen, aber auch die ambivalenten Charaktere heben seine melancholische Loser-Ballade angenehm von den sonstigen damaligen Action-Komödien ab.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Thomas Kerpen