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DIE LETZTE NACHT DER TITANIC

Am 15. April 1912 kollidierte die RMS Titanic – zum damaligen Zeitpunkt das größte Schiff der Welt – auf ihrer Jungfernfahrt mit einem Eisberg und sank ungefähr zweieinhalb Stunden später. Nur gut 700 der über 2.000 an Bord befindlichen Menschen konnten in dieser Zeit gerettet werden, da zu wenige Rettungsboote vorhanden waren und offenbar auch die Besatzung mit dieser Situation überfordert war. Bei dieser Katastrophe ging es später auch um die Schuldfrage, denn die Kollision mit dem Eisberg wäre wohl vermeidbar gewesen. Ebenso wie Tod so vieler Menschen, denn ein sich ganz in der Nähe befindliches Schiff hatte offenbar die Notsignale der Titanic ignoriert. Spielfilme und Dokumentationen über diese Katastrophe gibt es viele, wobei die meisten Leute sicher gleich an James Camerons monumentale Blockbuster-Kitsch-Produktion von 1997 denken werden. Mit „Die letzte Nacht der Titanic“ („A Night to Remember“) entstand bereits 1958 unter der Regie von Roy Ward Baker eine wesentlich bessere Verfilmung (mit einem Drehbuch von Thriller-Pionier Eric Ambler), deren Vorlage das Sachbuch „Die Titanic-Katastrophe“ von Walter Lord war. „Die letzte Nacht der Titanic“ lief hierzulande im Kino, erschien dann später auch auf DVD und Blu-ray und wurde jetzt noch mal wiederveröffentlicht. Die Bildqualität ist sehr gut, deutsche Untertitel gibt es auch, aber hinsichtlich des Bonusmaterials sind die UK- und US-Blu-rays klar überlegen. Zwar kann Baker, der für Hammer „Das grüne Blut der Dämonen“ drehte und Regisseur einiger „Mit Schirm, Charme und Melone“-Folgen war, nicht mit Camerons tricktechnischen Möglichkeiten mithalten, aber die brutale Sachlichkeit, mit der er die Ereignisse über zwei Stunden detailliert schildert, inklusive einiger fast surrealen Sequenzen, macht seinen packenden Schwarzweiß-Film immer noch äußerst sehenswert.