DIE HEXE UND DER ZAUBERER

Wenn die Disney Studios ihre alten Klassiker neu auflegen, führt das nicht immer zu uneingeschränkter Begeisterung. Zumal Bezeichnungen wie „Special Edition“ oder, wie im Fall von „Die Hexe und der Zauberer“, „Jubiläumsedition“ oft einer echten Grundlage entbehren.

Hier wirbt man zwar mit „vollständig digital restauriert und in perfekter Bild- und Tonqualität“, aber die Realität sieht leider anders aus – manche Leute sprechen sogar von einer der bisher schlechtesten Disney-Veröffentlichungen.

Zum einen muss man den übermäßigen Einsatz von Filtern bemängeln, der zwar echte Defekte des Filmmaterials entfernt, allerdings auch ganz normales Filmkorn, was das Bild steriler und weniger detailreich macht.

Bei einem Animationsfilm lässt sich das vielleicht noch eher zu verschmerzen als bei einem Realfilm. Der große Fortschritt zur DVD-Fassung soll dann im Original-Kinoformat liegen, was aber ebenfalls umstritten ist.

Denn bei Bildvergleichen sieht man deutlich, dass der minimale Zugewinn an den Seiten nicht wirklich den großen Verlust von Bildinformationen am unteren und oberen Rand rechtfertigt. Generell ein Problem bei der Erstellung von HD-Mastern gerade bei großen Firmen, die keinen Überblick mehr haben, in welchem Bildformat ihre Filme mal im Kino gezeigt worden sind.

Insofern ist man bei „Die Hexe und der Zauberer“ mit der alten DVD weiterhin besser beraten. Der Film von Wolfgang Reitherman, der auch bei „Das Dschungelbuch“ oder „Robin Hood“ Regie führte, ist eine äußerst charmante Interpretation der Artus-Saga, ohne den üblichen Disney-Kitsch, basierend auf T.

H. Whites Buch „Der König auf Camelot“. Auch wenn der deutsche Titel von „The Sword In The Stone“ anderes suggeriert, geht es hier in erster Linie um das besondere Verhältnis zwischen dem zukünftigen König Arthur und dem Zauberer Merlin.