DIE GESCHICHTE DER POGUES

Carol Clerk

Vor längerer Zeit bekam ich dieses Buch auf Englisch in die Hände, um an dieser Stelle eine Rezi darüber zu schreiben. Sich dabei durch über 500 Seiten Interna und Insiderinformationen in einer Fremdsprache zu lesen, war nicht nur ermüdend, sondern ließ mich den Wunsch formulieren, man möge dieses Buch, gerade mit Hinsicht auf die sehr große Popularität der Band in Deutschland, doch baldmöglichst übersetzen.

Dies ist nun geschehen. Wenngleich ich direkt meinem Unverständnis dafür Ausdruck verleihen muss, dass sich in diesem Buch verhältnismäßig viele Grammatik- und auch einige Rechtschreibfehler finden, gutes Lektorat sieht anders aus.

Der Autorin hingegen ist ein umfassendes Gesamtwerk über die POGUES gelungen. Nahezu alle Bandmitglieder kommen persönlich zu Wort, dies mischt sie mit Informationen des entsprechenden Zeitgeschehens und scheinbar endlosen Gesprächen mit allen möglichen Wegbegleitern.

Von den ersten musikalischen Gehversuchen in London 1976, der aufkommenden Punkbewegung bis hin zur Wiedervereinigung vor einigen Jahren. Diese Ausführlichkeit macht das Buch für Fans natürlich einerseits sehr schmackhaft, lässt es aber auf der anderen Seite an machen Stellen langatmig werden.

Angenehm ist, dass Carol Clerk die Aussagen und Fakten für sich stehen lässt und selbst keine Stellung bezieht, so sollte neutraler Musikjournalismus aussehen. Obwohl hier sämtliche Querelen und Ausuferungen innerhalb der Band zur Sprache kommen, ist das Buch dennoch weit entfernt von Sensationslust und der Aufbereitung schmutziger Wäsche.

Nebenbei und kurzweilig liest sich „Pogue Mahone“, so der englische Originaltitel des Buches, zwar nicht, aber unterhaltsam und informativ ist es auf jeden Fall.