Jules Verne, dessen Romane wie „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“, „20.000 Meilen unter dem Meer“ oder „Reise um die Erde in 80 Tagen“ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden, gilt als einer der Begründer der Science-Fiction-Literatur.
Und wenn man sich ansieht, wie viele seiner Geschichten seitdem verfilmt wurden, geht sein Einfluss weit über die Literatur hinaus. Zu seinen bekannteren Romanen gehört ebenfalls „Die geheimnisvolle Insel“.
Darin geht es um eine Gruppe Kriegsgefangener, die kurz vor Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs mit einem Heißluftballon aus der Gefangenschaft flieht und sich gerade noch auf eine Insel retten kann, als ihr Fluggefährt ins Meer zu stürzen droht.
In Folge werden die Kriegsgefangenen zu Luftschiffbrüchigen, die auf dieser einsamen Insel ums Überleben kämpfen müssen, aber anscheinend dort nicht allein sind. Erst gegen Ende der Geschichte offenbart sich Kapitän Nemo den Luftschiffbrüchigen, denn auf der Insel steht ein Vulkanausbruch kurz bevor und damit auch die Vernichtung der Insel.
An diese Rahmenhandlung hält sich auch Cy Endfields gleichnamige Verfilmung von 1961. Endfield, ein Opfer der McCarthy-Ära, sah sich Anfang der Fünfziger gezwungen, nach Großbritannien überzusiedeln, wo er 1964 seinen bekanntesten Film „Zulu“ drehte.
Im Mittelteil ist „Die geheimnisvolle Insel“ aber vor allem eine Spielwiese für die Stop-Motion-Effekte von Ray Harryhausen, der der Geschichte von Verne durch seine mutierten Riesenkreaturen einen „King Kong“-Touch beschert.
Dazu lieferte Hitchcock-Hauskomponist Bernard Herrmann einen gewohnt dramatischen Score ab. Wie auch „Die erste Fahrt zum Mond“ ist „Die geheimnisvolle Insel“ Teil einer Blu-ray-„Ray Harryhausen Effects Collection“ und besitzt insgesamt eine sehr gute Bild- und Tonqualität.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Thomas Kerpen