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DIE FRAU MIT DEM ARM

Andreas Dorau & Sven Regener

Bei Andreas Dorau hat man oft das Gefühl, dass sein 1981 bei Ata Tak veröffentlichter, im Alter von 15 geschriebener NDW-Zufallshit „Fred vom Jupiter“ eigentlich bis heute verhindert hat, dass der Sohn eines protestantischen Pfarrers, dem Holger Hiller (PALAIS SCHAUMBURG) das Gitarrespielen beibrachte, die Anerkennung als Musiker bekommen hat, die er eigentlich verdient hätte. Denn seit dieser Zeit hat Dorau immer wieder mit einfallsreichen und humorvollen Platten in einer Schnittmenge aus Pop und Dance Music gezeigt, dass er mehr als nur ein One-Hit-Wonder der Achtziger war. Zumal er schon damals durch seine Zusammenarbeit mit Labels wie Ata Tak und ZickZack und Bands wie DER PLAN eher Teil der wahren als der kommerziellen NDW war. Doraus Karriere wurde auch immer geprägt von einer sympathischen Verweigerungshaltung gegenüber den üblichen Mechanismen des Musikgeschäfts und so war eigentlich schon klar, dass man von ihm keine normale Musikerbiografie erwarten durfte, als er in Zusammenarbeit mit Sven Regener – der mich bisher weder als Musiker (ELEMENT OF CRIME) noch als Schriftsteller („Herr Lehmann“) großartig interessiert hatte – 2015 „Ärger mit der Unsterblichkeit“ (auch der Titel eines Dorau-Albums von 1992) veröffentlichte, eine Sammlung höchst witziger autobiografischer Episoden, in denen Dorau mit viel Selbstironie seine Karriere Revue passieren ließ. Mit „Die Frau mit dem Arm“ erscheint jetzt mit etwas Verspätung eine Fortsetzung, in der Dorau die Irrungen und Wirrungen seines bisherigen Künstlerdaseins in weiteren sehr amüsanten und durchaus auch kritischen Episoden zum Besten gibt. Wie bereits „Ärger mit der Unsterblichkeit“ ein großer Spaß, nicht nur für Dorau-Fans.