Als Michael Cimino, der vor seinem Einstand als Regisseur 1974 mit „Die Letzten beißen die Hunde“ als Co-Drehbuchautor bei „Lautlos im Weltraum“ und „Dirty Harry II – Calahan“ erste Erfahrungen im Filmgeschäft gesammelt hatte, vor vier Jahren starb, hielt sich das mediale Echo in Grenzen, denn seinen letzten Spielfilm hatte er 1996 gedreht und sich schon lange von Hollywood abgewandt.
Oder Hollywood von ihm, denn nach seinem „Heaven’s Gate“-Fiasko 1980 war das Vertrauen in den damals bereits 41-jährigen Regisseur nachhaltig erschüttert worden, den man zwei Jahre zuvor nach „Die durch die Hölle gehen“ noch auf Händen getragen hatte.
Auch wenn Cimino für ein jüngeres Publikum kaum noch von Bedeutung sein dürfte, ist sein Schaffen in Deutschland erstaunlich gut erschlossen, und so sind alle seine wichtigen Filme wie „Heaven’s Gate“, „Die Letzten beißen die Hunde“ oder „Im Jahr des Drachen“, neben „Der Sizilianer“ und dem Remake „24 Stunden in seiner Gewalt“, inzwischen in guter Qualität auf Blu-ray zu bekommen.
Sein grandioses dreistündiges Arbeiterklasse-Vietnamkrieg-Triptychon „Die durch die Hölle gehen“ mit Robert De Niro und Christopher Walken, das bei der Oscarverleihung 1979 in fünf Kategorien ausgezeichnet wurde, erschien schon einige Male auf DVD und Blu-ray, und jetzt noch mal in neu digital restaurierter Fassung auf Blu-ray.
Alleine wegen der leicht verbesserten Bildqualität lohnt sich ein Update wohl nicht, allerdings kam etwas Bonusmaterial hinzu (erkennbar an den fehlenden deutschen Untertiteln), darunter auch alternatives Material der berühmt-berüchtigten „Russisches Roulette“-Szene des Films, das aber zu keinen neuen Erkenntnissen führt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Thomas Kerpen