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DIE DREI GESICHTER DER FURCHT

Die ersten gescheiten Veröffentlichungen auf VHS und DVD von Mario Bavas Episodenfilm „Die drei Gesichter der Furcht“ erschienen hierzulande Anfang der 2000er Jahre, frühere Video-Releases ebenso wie die Kinofassung waren handlungsmäßig gekürzt, außerdem hatte man die Reihenfolge der Episoden verändert.

Nicht besser erging es Bavas Film mal wieder in den USA, denn der Verleih verpasste ihm einen neuen Soundtrack und vermeintliche Anstößigkeiten wurden entschärft. Zudem bekam er den Titel „Black Sabbath“ verpasst (der deutsche Titel „Die drei Gesichter der Furcht“ ist ausnahmsweise mal akkurat übersetzt), was tatsächlich eine gewisse britische Band dazu animierte, sich danach zu benennen.

Die US-Fassung ist, neben anderen Extras wie einem Audiokommentar von Filmhistoriker Tim Lucas, Trailern, einem kurzen Featurette und einem Interview mit Darsteller Mark Damon (der in den Sechzigern in vielen Italowestern auftauchte), in exzellenter Qualität ebenfalls auf dem 3-Disc-Digipack-Set von Koch mit dem Hauptfilm auf DVD und Blu-ray enthalten, die fünfte Veröffentlichung im Rahmen ihrer Mario Bava Collection.

Dafür fehlt die einstündige Doku „Mario Bava: Maestro of the Macabre“ der alten Anolis-DVD. Bava verwendete für die drei Episoden von „Die drei Gesichter der Furcht“ Motive aus unterschiedlichen Geschichten von Anton Chekhov, Aleksei Tolstoy und Guy de Maupassant, die inhaltlich zwar zu wünschen übrig lassen, aber vom Gespür des Regisseurs leben, durch ungewöhnliche Farbgebung und Ausleuchtung eine durchweg eindrucksvolle surreale Gothic-Horror-Atmosphäre zu schaffen.

Ein besonderes Highlight ist dabei der Auftritt von Horror-Ikone Boris Karloff als Vampir in der Episode „Wurdulak“, der den immer noch äußerst sehenswerten und stimmungsvollen Film zu Beginn auch anmoderiert.