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SPANDAU

Die Ästhetik des Zerfalls

Die Platten der Band SPANDAU kommen nicht gerade vom Fließband. Immer wieder müssen wir abwarten, ob die Hamburger wohl proben, an neuen Songs schrauben oder mal auf Tour fahren, während die ungemütliche Frage aufkommt, ob es diese Band überhaupt noch gibt. Umso schöner ist der Augenblick, wenn nach all den Jahren doch wieder mal Musik von SPANDAU im Briefkasten liegt. Noch schöner ist, dass „Die Ästhetik des Zerfalls“ ein zauberhaft leichtfüßiges Album geworden ist, dem man die sagenhaften 25 Jahre, die es diese Band schon gibt, absolut nicht anhört. Im besten Sinne. Ein Song wie „Die Menge der Massen“, mein persönlicher Liebling, klingt wie frisch aus dem Ei gepellt. Auch inhaltlich ist es bewundernswert, welch kluge und rührende Zeilen SPANDAU sich immer wieder aus dem Ärmel schütteln. Da SPANDAU selbst stets elegant am Rande des Pathos balancieren, erlaube ich mir, das Wörtchen Leidenschaft in den Raum zu werfen, das tatsächlich recht gut beschreibt, welches Gefühl „Die Ästhetik des Zerfalls“ vermittelt. Sie ist zu hören.