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DIE ÄRZTE

Stephan Rehm Rozanes

Die Reihe der „100 Seiten“ geht also weiter und Musikexpress-Redakteur Rozanes widmet sich seiner Lieblingsband, die er mit 15 Jahren erstmals 1995 in München live sieht. Zunächst zeigt sich der erfrischend schreibende Autor als glühender Verehrer, der versucht, dem Phänomen der „besten Band der Welt“ fundiert (und letztlich erfolgreich!) auf die Schliche zu kommen. Ab Mitte des kleinen Büchleins mit großer Wirkung schlägt er aber, ganz Musikredakteur, auch kritischere, analytische Töne an, ehe er gegen Ende des Buches wieder seine pure Verehrung durchkommt. Vieles war bekannt, aber viele Details auch mir eben noch nicht, was wirklich Spaß macht. DÄ haben ja weiterhin das Luxusproblem, ihr eigenes kreatives Tun einzuordnen. Da sagt Bela im Exklusivinterview am Ende, dass die Band „megamördererfolgreich“ sei und eine „Institution in D., auf die sich alle einigen können“. Gleichzeitig nehmen sie sich selbst aber „nicht zu wichtig“ ... Kleine Fehler passieren auch. So wird der arme DTH-Gitarrist Kuddel gleich zweimal unterschlagen (S. 19 und S. 79) und Hallervordens „Punker Maria“ ist auch nicht von 1981. Gefallen haben mir die zahlreichen eingestreuten Querverweise, die spannende Gliederung und eben der frische Stil des Schreibers. Zwei Interviews mit Bela und Farin erHELLen das Leservolk noch einmal, da wird wenig verDUNKELt. Für die DIE ÄRZTE-Fans der „3rd Generation“ heißt es nach Weihnachten also: Raus mit dem elendigen Smartphone aus der Gesäßtasche und hinein dieses Büchlein, das euch in Windeseile zu neuen Experten der glorreichen Drei machen wird. Kein Gabentisch der Welt ist klein genug, dass nicht dieses schöne Büchlein darauf Platz fände.