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DIE 5 REICHE 7-12

Lewelyn, Jérôme Lereculey

Nach über zwei Jahren ist nun auch der zweite Zyklus von „Die 5 Reiche“ beendet. Während sich die ersten sechs Bände der Fantasy-Serie mit anthropomorphen Charakteren und der Thronfolge im Reich der Raubkatzen ausgetobt und dabei mit erzählerischer Finesse begeistert hat, wandert der Blick nun ganz woanders hin: Denn die in Band 6 entlassene Geisel des Affenvolks kehrt nun nach Hause zurück und auch dort gibt es wieder Verschwörungen, Kämpfe und Schicksale. Das frische Setting, diesmal an das asiatische Mittelalter angelehnt, überzeugt, auch wenn man ein wenig braucht, um in die Geschichte reinzufinden, da gänzlich neue Charaktere eingeführt werden. So drehen sich die Geschehnisse in erster Linie um einen Clan, der sich nach Entlassung ihrer Matriarchin mit internen Umstrukturierungen und Bedrohungen durch andere Clans in seiner Macht bedroht sieht. Natürlich werden auch wieder viele Nebengeschichten erzählt, die zum Ende hin wieder alle miteinander verwoben werden, wenn auch nicht ganz so dicht wie im ersten Zyklus. Manche Geschichten fühlen sich an, als seien sie etwas gestreckt worden, um über sechs Bände erzählt werden zu können. Auch die einzige Figur, die man noch aus den ersten sechs Bänden kennt, spielt hier nur eine Nebenrolle. Durch den Blick weg von den Höfen, dem Adel und der Gesellschaftsstruktur der Raubkatzen, hin zu den verschiedenen Völkern und den Geschehnissen außerhalb des Hofes der Affen fühlt sich der zweite Zyklus anders an und hätte vielleicht ein wenig gestrafft werden können, aber spätestens mit dem letzten Cliffhanger ist man wieder an Bord. Hoffentlich dauert es jetzt nicht wieder zwei Jahre, bis der dritte Zyklus komplett ist.