Mit der achten Staffel von „Dexter“ endete gerade eines der Serien-Highlights der letzten Jahre. Allerdings hatte man dabei schon länger das Gefühl, dass die Drehbuchautoren immer schlampigere Arbeit ablieferten, weshalb sich die finale Staffel zu einer Achterbahnfahrt aus gewohnt typischen „Dexter“-Momenten und allerlei Ungereimtheiten entwickelte, vor allem in Bezug auf Dexters Verhältnis zu seiner Schwester.
Möglicherweise ist der Grund für die durchwachsene Qualität der letzten drei Staffeln von „Dexter“ der Ausstieg des ursprünglichen Showrunners Clyde Phillips, dem erst Chip Johannessen folgte, der zu „Homeland“ wechselte, und dann von Scott Buck abgelöst wurde, der bereits an „Six Feet Under“ beteiligt war, wo Dexter-Darsteller Michael C.
Hall ebenfalls eine Hauptrolle bekleidete. Inzwischen hat Phillips preisgegeben, wie er sich das Ende von Dexter vorgestellt hatte, nämlich festgeschnallt in der Hinrichtungszelle eines Gefängnisses von Florida, während sich einige seiner früheren Opfer ein geisterhaftes Stelldichein geben.
In der jetzt auf DVD erschienenen vorletzten Staffel ist die Welt des sanftmütigen Serienkillers jedenfalls noch in Ordnung, zumindest halbwegs, denn das Verhältnis zu seiner Schwester wird weiterhin auf eine harte Probe gestellt.
Auch seine ehemalige Vorgesetzte Captain Maria LaGuerta wird zusehends ein Problem für Dexter, da sie anscheinend etwas von seiner Doppelexistenz ahnt. Sein direkter Gegenspieler ist aber ein ukrainischer Mafiaboss, der mit Dexter noch eine Rechnung offen hat.
Und mit der schönen Giftmörderin Hannah McKay (Yvonne Strahovski aus „I, Frankenstein“) scheint Dexter endlich einen weiblichen Counterpart bekommen zu haben. Auch die siebte Staffel unterhält wie gewohnt auf hohem, reichlich morbiden Niveau, auch wenn es sich um ein manchmal etwas holpriges Vergnügen handelt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Thomas Kerpen