Nicht nur „Breaking Bad“-Fans haben Grund zur Trauer, sondern auch die von Amerikas sympathischsten Serienkiller Dexter Morgan. Showtime hat angekündigt, dass die gerade angelaufene achte Staffel die letzte sein wird.
Über die Gründe darf spekuliert werden, denn mangelnder Zuschauerzuspruch kann es alleine nicht gewesen sein. Möglicherweise war es die Einsicht, dass in der siebten Staffel einer der Hauptkonfliktherde von Dexters schizophrener Lebensgestaltung mehr oder weniger unbefriedigend aufgelöst wurde.
Also Dexter lieber einen gnädigen Tod verschaffen, bevor er wie andere Serien nur noch künstlich am Leben erhalten werden kann. Allerdings merkt man auch bei der sechsten Staffel, dass selbst eine mittelprächtige „Dexter“-Season immer noch besser ist als vieles andere, was im Serien-Bereich auf die Menschheit losgelassen wird.
Natürlich vor allem wegen Michael C. Hall, der den Serienkiller in gewohnter Form sympathisch und ambivalent verkörpert. Dafür bekommt er es hier mit einem Gegenspieler zu tun, der offenbar dem Serienkiller-Baukasten für Drehbuchautoren entstammt.
Ein Doomsday-Killer getaufter Schizophrener, der seine Morde in biblischer Manier kunstvoll arrangiert – man muss unweigerlich an „Sieben“ denken. Die Drehbücher waren sicherlich schon mal schlüssiger und stringenter, aber auch diese Staffel von „Dexter“ besitzt immer noch genügend inhaltliche Substanz, um einen bei der Stange zu halten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Thomas Kerpen