DEXTER – DIE FÜNFTE SEASON

Wenn man sich für eine TV-Serie nach der sechsten Staffel immer noch interessiert, passiert das entweder aus reiner Gewohnheitoder weil sie eben wirklich gut ist. Oder aus beiden Gründen, denn „Dexter“-Hauptdarsteller Michael C.

Hall ist nun mal einer der sympathischsten Serienkiller derFilmgeschichte und einer der provokantesten und ambivalentesten Charaktere, die eine TV-Serie bisher hervorgebracht hat. In Deutschland hinkt der „Dexter“-Fannach wie vor mit großem zeitlichen Abstand der Serien-Entwicklung in den USA hinterher, denn da läuft bereits die siebente Staffel.

Am Ende der vierten Staffelerwartete den Zuschauer ein, selbst für diese Serie, überraschend verstörendes Ende, denn plötzlich steht der Serienkiller und Forensiker bei der Polizei von Miamials alleinerziehender Vater da.

Aber eine neue Partnerin scheint schnell gefunden zu sein, denn bei der Ermordung eines Vergewaltigers stößt Dexter auf eine jungeFrau namens Lumen, die das nächste Opfer einer Bande von Frauenmördern werden sollte.

Ebenso verletzlich wie leicht psychotisch von Julia Stiles verkörpert, dieDexter zu ihrem Verbündeten machen kann, um Rache an ihren Peinigern zu nehmen. Während Dexter mit den bekannten Problemen wegen der Wahrung seinesDoppellebens zu kämpfen hat, darf der Zuschauer rätseln, ob sich hier wirklich eine dauerhafte Romanze zwischen zwei verwandten Seelen anbahnt oder Lumenund Dexter nur Komplizen bei einem Akt von Selbstjustiz bleiben.

Trotz gewisser Wiederholungen ist auch die fünfte Staffel von „Dexter“ immer nochSerienunterhaltung auf höchstem Niveau und in einer moralischen Grauzone.