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DETROIT

In den Achtzigern und Neunzigern gehörte die Amerikanerin Kathryn Bigelow zu den wenigen Regisseurinnen, die in Hollywood erfolgreich Fuß fassen konnten. Mit „Near Dark“, „Blue Steel“, „Gefährliche Brandung“ und „Strange Days“ entstanden unter ihrer Regie visuell ansprechende Genre-Filme.

Nach einem kleinen Karriereknick kehrte Bigelow 2009 mit „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ zurück (über ein Bombenräumkommando in Bagdad), 2012 gefolgt von „Zero Dark Thirty“, in dem die Jagd nach Osama bin Laden thematisiert wird.

Offenbar hat Bigelow inzwischen Gefallen an halbdokumentarischen Stoffen gefunden, und so greift auch ihr neuer Film „Detroit“ eine wahre Begebenheit auf. Darin geht es um die Ereignisse im Algiers Motel während der Rassenunruhen in Detroit im Juli 1967, die zahlreiche Todesopfer und Verletzte forderten.

Auslöser für die Polizeirazzia in diesem von Schwarzen betriebenen Motel war die Annahme, dass sich dort ein Scharfschütze verschanzen würde, den es aber nicht gab. In der allgemein aufgeheizten Stimmung griffen die Polizeibeamten zu drastischen Mitteln, um den vermeintlichen Täter zu finden – schließlich waren drei junge schwarze Männer tot, zwei wurden regelrecht hingerichtet.

Keiner der beteiligten Polizeibeamten wurde jemals dafür belangt, trotz zahlreicher Zeugenaussagen, was in den frustrierenden Gerichtsszenen am Schluss des Films ebenfalls geschildert wird.

Bigelows Darstellung der Ereignisse orientiert sich dabei an den bekannten Fakten und lässt sich natürlich als wütende Kritik am nach wie vor nicht überwundenen Rassismus großer Teile der US-Gesellschaft verstehen.

Im unerträglich intensiven und brutalen kammerspielartigen Mittelteil des Films geht es aber vor allem um die unmenschliche, hasserfüllte Gewaltspirale, die diese Todesfälle erst möglich gemacht hat.