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DER VAMPIR VON DÜSSELDORF

Holger Klein, Michael Mikolajczak

True Crime scheint ja wieder ziemlich angesagt zu sein. Ich persönlich tue mich ein wenig schwer mit Veröffentlichungen, die gestörten Gewalttätern die Bühne bieten, nach der sie im Grunde genommen die ganze Zeit gieren. Egal, ob es sich um einen Amoklauf, terroristische Akte oder Morde aus welchem Motiv auch immer handelt, diese Leute haben eigentlich überhaupt keine Aufmerksamkeit verdient. Die zeitliche Distanz zu den Taten macht die Sache in diesem Fall aber ein wenig einfacher. Kürten trieb zwischen 1904 und 1931im Rheinland (hauptsächlich in und um Düsseldorf) sein Unwesen, zunächst als Brandstifter, ab 1913 auch als Mörder. Das von Michael Mikolajczak („Sandmann“) verfasste Szenario orientiert sich inhaltlich an den Vernehmungsprotokollen des Täters. Interessant sind die gesellschaftlichen Umstände, die der Täter selbst als Gründe für sein Abdriften anführt: Exzessive Gewalttätigkeit im Elternhaus, auf der Arbeit und im Strafvollzug hätten ihn erst zu dem wahllos mordenden Monster gemacht. Seinen sexuellen Lustgewinn während der Taten spart er dabei aus. Düster!